Alltags-Wahnsinn

Und dann wurde endlich sichtbar was nie sein durfte


#wonderapp

Da schwebt sie in der Luft. Nur durch zarte Wurzeln verbunden mit der Erde darunter.

So war das immer.

So war ich immer.

Aber das haben die Menschen nicht so gesehen. Sie haben die Wurzeln nicht gesehen und nicht die Insel und nicht die Tatsache, dass sie nicht stabil verankert in der Erde ist. In ihren Augen gab es weder eine Insel noch Abstand oder gar ein eigenes Sein in einer eigenen Welt.

Ich war das Kind, was sich endlich anpassen sollte. Es sollte nur so sein wie die anderen. So denken wie die. Leichte Fragen stellen. Und sich mit den einfachen Antworten zufrieden geben. Die Regeln kennen und sie niemals hinterfragen. Tun was sie vorgeben.

Und ich war die Jugendliche, die scheinbar grundlos daran scheiterte, eine Ausbildung zu schaffen und sich einzufügen in das was gemeinhin die normale Gesellschaft ist.

Irgendwas stimmt doch nicht. Ach je, da sehe ich den fragenden Blick des Dr.B. der mir gegenüber saß und sich nicht wagte, mich nach erlittener Gewalt zu fragen. Doch den ach so offensichtlichen Autismus übersah er glatt, weil Mädchen das ja nicht haben und überhaupt, Autisten ja keinen Blickkontakt aufnehmen und auch nicht irgendwie kommunikativ und zugewandt sind.

Und auch all die Male wo ich Therapeuten gegenüber äußerte, dass ich ganz sicher bin, dass ich schon anders war ehe ich Todesangst erlebt und dissoziiert habe. Ich war ganz sicher, dass ich bereits so geboren wurde. Ganz tief überzeugt, hier falsch zu sein. Aber auch das wurde nur belächelt und als Folge der komplexen, andauernden Traumata eingeordnet. Darüber musste ich erst kürzlich lachen, als ich einen der alten Berichte las.

Sie alle stolperten über unzählige sich auftürmende Missverständnisse und wunderten sich ein ums andere Mal über meine Reaktionen, die unpassend schienen. Ganz zu schweigen davon, dass die wenigen Male in denen meinem Gesicht eine andere Mimik als Lächeln zu entnehmen war, sich leicht abzählen ließen.

Nein verdammt, es musste an mir liegen. So sagten sie es immer. Schon als ich noch ein kleines Kind war und manche tun es bis heute. Wenn ich nur endlich wollte und doch mal zeigen würde was wirklich in mir steckt. Wenn ich mich nur mal mehr anstrengen und mehr bemühen würde.

Ich habe das getan.

Ich habe in jedem gelesen und versucht herauszufinden, wie ich sein soll, damit ich genau für diesen Menschen bin was er erwartet und wie er mich braucht. Angepasst. Immer und immer wieder. Nur nicht ich gewesen.

Bis ich diesem einen Menschen begegnete der den Unterschied machte. Ich kann nicht mal sagen was diesen Menschen anders sein ließ. Ich weiß es nicht, weil es nichts mit Logik zu tun hat. Die Person stand da und ich spürte eine tiefe Verbindung. Ich nahm nicht mehr den Raum um uns wahr und nicht die Anwesenheit der weiteren Person. Ich hatte sie mitgenommen auf meine Strickleiter, ihr Zutritt auf meine Insel gewährt.

Ich ahnte nicht was geschehen würde. So gar nicht.

Da war plötzlich ein Mensch, der meine Welt sehen durfte. Jemand, der meine Tränen erahnte und dessen Hand ich berühren konnte, ohne die Sorge, sie wieder loslassen zu müssen. Meine Fassade bröselte und wurde durchlässiger. Emotionen ließen sich hier und da weniger steuern. Und aus Angst vor emotionaler Überflutung wurde die Hoffnung auf Fühlen dürfen und lebendig sein dürfen.

Bis zu diesem Moment als ich fühlte, dass es vorbei ist. Als ich ahnte, dass unsere Zeit endet ohne dass ich ohne diesen Menschen in der Welt sein könnte.

Es gipfelte in einer Krise aus der ich nie wieder dorthin zurückkam wo ich vorher war.

Also war ziemlich klar, dass niemand mehr eine Einladung auf meine Insel bekommen sollte. Ich sollte nie mehr riskieren, dass ein Mensch mich so abstürzen lassen kann. Aber ich ahnte auch nicht wirklich wie sehr es nötig war, dass genau das passierte.

Was folgte war eine Odyssee an Meinungen und Erläuterungen von diversen Menschen. Fachlich kompetente Aussagen und laienhafte Ratschläge. Stempel hier und in Schubladen einsortiert da. Verstehen konnte mich nicht einer dieser Menschen.

Ich war schwierig, passte in kein Konzept und nichts was sie kannten. Übertherapiert, aussichtslos, nicht behandelbar. Aussortiert.

Mein Leben war nur noch beherrscht von 24 Stunden täglicher Angst. Sie durchzog jedes Denken und Fühlen. Ich war nichts als Angst. Riesige, lähmende Angst. Ohne Hoffnung auf Linderung. Egal wie mein Körper reagierte, es stellte die Ärzte vor nicht erklärbare Symptome. Also alles psychosomatisch……… ach je, wenn ich daran zurückdenke, muss ich echt den Kopf schütteln. Ja, sie haben mich alleingelassen, die Hilfe verweigert, weil sie selbst es nicht verstanden. Und nein, es war nicht psychosomatisch.

Es war vielleicht einfach Glück und sicherlich war es sowas wie Vorbestimmung. In meinem Leben gab es irgendwie immer auch Menschen, die fähig waren mehr als meine Fassade zu sehen. Menschen, die etwas von dem erspüren konnten, was hinter dieser starren Maske ist. Menschen, die mich nicht aufgegeben haben, sondern mir versucht haben Raum zu schaffen in dem ich meinen Weg gehen könnte. Und so bin ich ihn gegangen.

Mit zig Kurven und Umwegen und ja, ich habe auch so manche Schleife gedreht. Aber letztendlich habe ich es immer auf meine Weise gemacht. Selbstbestimmt, das was ging und was ich in diesem Moment konnte und wollte. Und ganz klar, weil es Menschen gab, die mich darin unterstützt haben. Menschen, die wollten, dass ich es schaffe.

Und wenn ich nicht durch irgendeinen Zufall an dieses eine Buch geraten wäre, wer weiß schon wie lange ich noch mit mir gekämpft hätte. Aber nun, das Buch landete in meinen Händen und mit ihm war wieder Autismus in mir aufgeploppt. Gefühlt mit riesigen, fetten Buchstaben wie eine Neonreklame in meinem Gedankenwirrwarr im Kopf blinkte es unaufhörlich auf. Was wenn es keine Zufälle sind, dass ich den Jungen in dem Buch so gut verstehe? Was wenn es nicht nur ein bisschen Ähnlichkeiten sind? Was wenn dieser Selbsttest nicht schlecht ist, sondern dieses eindeutige Ergebnis wahr ist?

Es ließ mich nicht mehr los, bis ich mich auf den Weg machte, mich in einer speziellen Sprechstunde eines Neuro-psychiatrischen-Zentrums zur Diagnostik anzumelden.

Es war eine schrecklich stressige Zeit. Auch rückblickend. Soviel Angst vor der Klarheit und der Veränderungen die sie bringen würde. Und doch so viel Hoffnung, endlich das fehlende Puzzleteil zu finden.

Wie ist das rückblickend gewesen? Fluch oder Segen?

Es war ein Horror in der Therapie! Es war das schlimmste was in dieser Beziehung geschehen konnte. Ein Gezerre in Richtung Trauma und ein Kampf darum, dass der Autismus gesehen wird.

Es war eine Zeit in der ich mich selbst neu zusammensetzen und finden musste. Meine Identität aus all den Splittern sich zusammenfügen konnte. Ich mich anders erkennen und verstehen lernen konnte. Zu mir stehen. Zu dem wie ich bin. Mich selbst analysieren, um zu erfahren, warum ich dieses oder jenes tue.

Verstehen, warum meine Finger unruhig kneten oder die Hand nach oben greifen will. Bemerken wie die Fersen sich vom Boden heben und die Füße auf die Zehenspitzen wollen, ohne dagegen zu kämpfen, nur damit andere es nicht sehen. Erkennen, dass ich okay bin wie ich bin.

Es war nicht ich als Mensch, der so abgelehnt und verachtet wurde und wird.

Die Menschen verstehen meine Andersartigkeit nicht.

Wer Autismus hört, denkt an Rainman oder heute an Greta Thunberg. Es ist nicht MEIN Autismus. Denn der ist eigentlich nie bei zwei Menschen gleich. Ich bin ich, mit eigenen Stärken und Schwächen und ganz eigenen Vorlieben und ganz eigenen Abneigungen.

Auf den Punkt gebracht wurde mir bereits als kleines Kind beigebracht, dass niemand den Autismus sehen, hören, fühlen, bemerken darf. Der ist tabu, der ist verboten und falsch. Der hat nicht zu sein.

Und weil er nicht von mir zu trennen ist, verstand ich immer, dass ICH falsch und verboten bin.

Und die meisten Menschen auf die ich treffe denken leider genau so. Die schauen mich an und erkennen keinen Unterschied, also hat da auch keiner zu sein.

Wie gerne würde ich dann sagen, dass sie mal die Folie vor den Augen wegnehmen sollten, um erkennen zu können, dass mein Gehirn nicht fähig ist in selber Weise zu funktionieren wie das ihrige. Meine Wahrnehmung wird immer davon geprägt sein, dass Ereignisse schnell traumatisch erlebt werden. Ich werde immer vielschichtiger wahrnehmen als die Mehrheit der Menschen und ich werde immer nach eigenen Worten suchen müssen, um meine Gedanken- und Gefühlswelt zu verbalisieren. Und es wird nie reichen, um einen neurotypischen Menschen wirklich fühlen zu lassen wie es sich anfühlt, auf meiner Insel zu leben.

Aber wenigstens verstecke ich nicht mehr, dass es diese Insel gibt.

Ich verstecke mein Sein nicht mehr hinter einer scheinbar normalen Fassade der Angepasstheit.

Ach und wer sich fragt, natürlich habe ich wieder jemanden auf die Insel mitgenommen. Zum Glück. Denn sonst hätte ich ja mein Herz für den Menschen verschlossen, für den dort schon immer ein Platz gewartet hat.

Und ich bereue nicht einen einzigen Tag, mich für die Autismus-Diagnostik entschieden zu haben.

So weiß ich wenigstens, warum ich mit meinem Auto spreche und es liebevoll streichle, wenn wir uns lange nicht gesehen haben……. Aber das ist eine andere Geschichte.

Alltags-Wahnsinn

TRIGGER


es gibt immer wieder Zeiten in meinem Leben, in denen ich mich zurückziehe aus dem Kontakt mit der Welt. Zeiten in denen ich mich nicht beliebigen Menschen öffentlich mitteilen mag und in denen andere Menschen nur sehr gezielt Teil meines Er-Lebens sein dürfen.

Und dann sammeln sich wieder Themen in mir, die ihren Ausdruck suchen und es baut sich eine Art innerer Druck auf, Worte finden und aufschreiben zu wollen. Mal in einer Mail an einen vertrauten Menschen und dann doch auch mal öffentlich.

Vor einer Weile hatte ich mich mal in einem Kommentar auf einem anderen Blog zu einem aktuellen Thema geäußert. Eine Bloggerin, die ich bis dahin für jemanden hielt, der für mich okay ist. Für mich okay. Was nicht bedeutet, dass Menschen, die für mich nicht okay sind allgemein schlechte Menschen wären. Es bedeutet lediglich, dass ich eigenverantwortlich schaue, welche Kontakte mir gut tun und welche mich runterziehen und mir schaden.

Womit ich auch schon voll im Thema bin.

Trigger.

Darum soll es gehen.

Dazu möchte ich etwas schreiben.

Trigger bedeutet erstmal nichts anderes als Auslöser. So die wörtliche Übersetzung.

Psychologisch gesehen wird es im umgangssprachlichen Gebrauch unter Betroffenen von Trauma verwendet als Ausdruck dafür, dass etwas Erinnerungen an traumatisches Erleben auslöst. Ganz gleich in welcher Weise diese sich zeigen.

Im autistischen Zusammenhang spricht man hingegen allgemein von Trigger wenn es um Auslöser für emotionale, visuelle oder sonstige Überreizungen geht.

So ein Trigger kann generell jedes Wort, jede Handlung, jede Mimik, eigentlich alles sein. Denn so individuell wie Menschen sind so individuell ist es auch, worauf sie reagieren.

Denn der Laie mag meinen (und das tun die meisten auch), dass ein traumatisierter Mensch durch das Sprechen über Gewalt getriggert wird. Doch real war das für mich nie ein Trigger, der mich aus der Bahn geworfen hätte.

Ich versuche mal mit Worten ein Bild zu zeigen.

So ein Erlebnis wie z.B. der Wildunfall, den ich vor vielen Jahren hatte.

Da war das Erleben des Unfalls selbst.

Der Aufprall.

Der Regen.

Die Dunkelheit.

Der Wald.

Die Menschen.

Die vielen Autos.

Der Lärm.

Die Menschen mit denen ich telefonieren musste.

Alles für sich potentielle Trigger.

Und ja, ich habe bis heute ein Problem im Dunkeln zu fahren und noch mehr, wenn es regnet. Das hatte ich aber auch vorher schon. Einfach weil ich sehr blendempfindlich bin, ist das für mich schwierig. Ich sehe dann nicht mehr gut und bin schnell überreizt. Und in einem derart überreizten Zustand kann ich nicht mehr aufmerksam fahren.

Ich habe auch ein Problem, wenn ich im Wald bin. Auch das hatte ich bereits vorher.

Menschen sind für mich ebenso schon immer schwierig gewesen. Besonders fremde Menschen und wenn ich dann auch noch mit denen telefonieren muss.

Unvorhergesehen Ereignisse sind von jeher ein riesiges Problem gewesen.

Und Lärm ohnehin, genauso wie das Licht von Scheinwerfern in der Dunkelheit.

Ich habe das für mich differenziert und somit haben diese möglichen Trigger nicht mehr die Macht, mich zu lähmen.

Ich fahre ja dennoch auch mal im Dunkeln mit dem Auto und auch bei Regen. Es strengt enorm an, aber manchmal geht es nicht anders.

Wenn ich die Anspannung spüre und die Lähmung, erinnere ich mich daran, dass mich auch damals keine Schuld traf. Ich hätte nichts anders oder besser machen können. Es war schlicht Schicksal.

Aber mich daran zu erinnern, dass es so war, hilft mir, um dem Schrecken die Macht zu nehmen.

Das bezeichne ich als eigenverantwortliches Handeln.

Ich sorge in dieser Situation für mich und mein Wohlergehen, indem ich mich selbst beruhige.

Nun, wenn so ein möglicher Wildunfall oder ein anderes Ereignis sich in traumatischer Weise im Gehirn abspeichert, dann zieht es über die Zeit Kreise die immer größer werden.

Zu Beginn ist es möglicherweise nur die Angst im Dunkeln mit dem Auto diese Stelle passieren zu müssen. Doch dabei bleibt es nicht.

Angst breitet sich gewöhnlich aus, wenn sie nicht angeschaut wird.

Sie stellt Verbindungen her. Da ist dann auch DER Wald gefährlich und irgendwann generell Wälder. So wie generell Regen gefährlich eingestuft werden kann. Oder das Lied was gerade im Radio lief, an das man sich gar nicht mehr bewusst erinnert.

Angst zieht eine Schleife nach der anderen.

Und jede sorgt für Vermeidung und damit noch mehr Angst.

Ein bisschen sowas passiert bei mir, wenn es um Kontakt zu Menschen geht.

Aber wirklich nur ein bisschen.

Denn eigentlich ist es ganz anders.

Menschen haben mir sehr viel schlimmes angetan. Ich müsste sie eigentlich hassen, tue es aber nicht. Ich hätte jeden Grund, sie zu meiden. Aber auch das mache ich nur zeitweise und selbst dann nicht alle.

Nein, Menschen im Internet sind ein viel größeres Problem, als die im realen Leben.

Aber vielleicht schreibe ich dazu einen extra Beitrag.

Menschen verletzen mit Worten. Absichtlich, unabsichtlich, gewollt und ungewollt. Sie tun es ohne sich dessen bewusst zu sein oder auch gezielt, um einem anderen Leid zuzufügen.

Das ist die eine Seite.

Die andere Seite sind jene, die permanent und überall nach Triggerwarnungen schreien und verlangen, dass alle Welt sie vor dem schützt, was in ihnen die Angst hochschießen lässt.

Auch die verletzen.

Weil sie anderen den Mund verbieten. Weil sie ihnen vorschreiben was sie sprechen, schreiben, tun dürfen.

Dabei liegt es doch in ihrer eigenen Verantwortlichkeit, sich vor dem Zuviel in einem Kontakt zu schützen.

Aber………. Wenn man das noch nicht gut kann?

Dann ist es ratsam, keine Texte zu lesen, die möglicherweise triggern. Und das gilt auch für die, bei denen nicht explizit davor gewarnt wird.

Denn auch die können immer Trigger enthalten, die nur in der eigenen Verknüpfung der Angst mit dem Trauma eine Gefahr empfinden lassen.

Sich vor Überflutungen von Reizen oder auch Erinnerungen zu schützen, ist selbstfürsorglich.

Allen aufzuerlegen, alles zu meiden, was bei einem selbst Angst auslösen könnte, ist eine gesteigerte Art der Vermeidung, bei der die Angst bereits den Kreis erreicht hat, in dem auch andere Menschen kontrolliert werden sollen, damit keine Angst angetriggert wird.

Ich mag es wie immer, gerne direkt benennen.

Es ist eine Art von Gewalt gegen diese anderen Menschen, die um ihre Ausdrucksfreiheit gebracht werden. Es ist, als würde man sie einsperren, sich nur noch so verhalten oder verbal äußern zu dürfen, wie es einem selbst sicher scheint. Der Mensch soll kontrolliert werden.

Und im Internet gerne dann auch alle.

Wahllos jeder, der auch nur im entferntesten etwas äußert, was erinnern könnte.

Und weil es ja nicht reicht, wenn es nur einen allein betrifft, wird dann schnell daraus gemacht, dass es ja viele betreffen würde und deshalb man ja im Recht sei……..

Es ist Gewalt, die auch nicht gerechtfertigt ist, wenn man sich zur Rückenstärkung die nicht existierenden vermeintlichen „Vielen anderen“ herbeiholt.

Es zeigt nur eines.

Wie groß die Angst vor der eigenen Angst ist.

Die Angst zu erkennen was zu mir gehört.

Die Angst zu erkennen was geschehen ist und ertragen zu müssen, damit weiterzuleben.

Angst ist ein Scheinriese, der nur an Schrecken und Macht verliert, wenn man auf ihn zugeht.

Je weiter man sich jedoch entfernt (durch Ablenkung, Vermeidung, Flucht in Dissoziation) umso größer wird der Scheinriese Angst erscheinen.

Und wenn es Tippelschritte sind, oder ein ab und an verstohlener Blick durch die Finger vor den Augen.

Hinschauen.

Sich nähern.

Sich selbst schützen und gleichzeitig bei sich bleiben. Auch bei der Angst.

Es sind nicht die anderen Menschen, die Worte schlimm machen.

Es ist allein die eigene Angst, die sie zur Gefahr erklärt.

Heute war es der Begriff OEG ………. was ja eigentlich ein Gesetz ist, was Opfern von Gewalt helfen soll.

Nun dürfen diejenigen, die Leistungen bekommen, es nicht mehr öffentlich aussprechen, weil es ein Trigger sei………….

Ja, welche Kreise doch so manche Angst zieht. Und welche Auswirkungen und Rückschlüsse dadurch entstehen.

Da wird die eigentliche Hilfe zur Bedrohung und zu einer solchen (empfundenen) Gefahr, dass alle niedergetrampelt werden müssen, die sich nicht fügen wollen……..

Und ich fühle mich mal wieder wie der Alien auf der Erde. 👽🛸

Alltags-Wahnsinn

Das Problem ist die Angst


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Hallo ihr Lieben,

farblos so fühle ich mich, wenn die Welt über mich hergefallen ist.

Wenn wieder jemand seine Keule geschwungen hat, um mich öffentlich als Idiot hinzustellen, nur weil dieser Mensch anders denkt als ich, nicht so weit in die Tiefe zu denken vermag oder etwas schlicht nicht kennt.

Wenn ich wieder spüre, wie ich hinter verborgener Mimik ausgelacht werden und man mich als dumm und naiv hinstellt, nur weil ich anders ticke. Nur weil meine Welt anderen Regeln folgt. Weil ich anders fühle und erlebe.

Wenn da wieder jemand nicht merkt, wie mich Worte Stück um Stück immer tiefer verletzen und meine Mimik dabei unbewegt bleibt.

Ich fühle mich nicht schwarz-weiß, sondern gänzlich ohne Farbe.
Ohne Lebendigkeit.
Erschlagen.
Verstummt.
Den Mund verboten.

Will die dicksten Türen so schwer zuziehen und mich dahinter verbergen, dass sie kein Mensch je mehr wieder zu öffnen vermag.

Auch wenn ich dahinter die Traurigkeit der Ausgegrenztheit kaum ertrage.

Wenigstens ist dann dort niemand mehr, der hinsieht und doch nicht bemerkt.
Niemand, der sagt, was ich zu können und zu fühlen und zu denken habe.
Kein Mensch, der doch nicht verstehen kann, weil er es nicht denken und nicht fühlen könnte, selbst wenn er es versuchte.
Keine Hand, die mich angewidert wegschütteln wird, sobald ich mich offenbare mit all dem was ich wirklich bin.

Naiv und dumm aus der Sicht derer, die meine Welt als falsch verurteilen.

Einzigartig aus der Perspektive derer, die die Andersartigkeit zu schätzen wissen.
Sie müssen nicht abwerten was ihnen suspekt ist.
Sie haben nicht die Not, den anderen zu beleidigen, um sich selbst zu erhöhen.
Sie leben einfach nicht in Konkurrenz.

Und wer nun denkt, dass sei unter Seinesgleichen ja immer so, dem mag ich sagen, dass auch das nicht stimmt.

Gestern erst las ich im Überfliegen eines Textes von jemandem, der glaubte, nun mit zutreffenden Diagnosen und unter anderen Betroffenen endlich ankommen zu können, dort wo er hinpasst und dazugehört und er war maßlos enttäuscht, auch dort nicht zu finden wonach er sucht.

Wie ein Mensch auf Andersartigkeit reagiert, liegt immer in ihm selbst.
Ganz unabhängig von eigenen Beeinträchtigungen und Behinderungen.
Man ist nicht automatisch toleranter, nur weil man selbst ein Leid zu bewältigen hat.

Die Boshaftigkeit mit der manche Menschen anderen begegnen, ist ihr Ausdruck von Angst.
Aber bloß nicht drauf hinweisen, denn auch das macht Angst und wird entsprechend beantwortet.
Aber was red ich, ich bin ja dumm und naiv und habe keine Ahnung…………

Vor, ach ich weiß gar nicht, ich glaube so 16/17 Jahre ist das her. Da war ich zu einem Vorgespräch in einer recht bekannten Klinik, die auf Essstörungen spezialisiert ist. Ich schilderte meine Essproblematik und mein Gegenüber war ratlos. Die vorgeschlagene Therapie hätte mit Vorgaben gearbeitet, die ausgerichtet sind auf Menschen mit Magersucht. Zu dieser Zeit war ich auch eher untergewichtig, was aber andere Gründe hatte.
Sie kannten sich schlicht nicht aus mit dem was mit mir war/ist. Sie hatten keine Ahnung und haben versucht mich in eine Schublade zu pressen.
Diagnose: Krankhafte Vermeidung essbarer Nahrungsmittel
Später wurde daraus atypische Anorexia nervosa.
Sie haben dieses mit mir gemacht und jenes. Essprotokolle, essen unter Beobachtung, Konfrontationstherapie………… Druck. Immer wieder Druck und Bestrafung. Erfolg hatte nichts.

Ich habe zu Weihnachten ein Buch geschenkt bekommen, was ich mir gewünscht habe. Ein dickes Fachbuch über Asperger Autismus. Ich erhoffe mir, dort Antworten auf so manche Frage zu finden.

Gestern hatte ich einen Therapietermin, der mich wund zurückgelassen hat. Ich fühlte mich beschämt und unverstanden. Antworten hatte ich keine neuen erhalten und wirklich etwas was hilfreich gewesen wäre auch nicht.

Und dann dachte ich mir, dass ich doch mal schauen könnte, ob in diesem Buch etwas zum Thema Essstörung und Autismus zu finden sei.

Und dann ging ich auf Reise zu mir selbst…………..

Es gibt inzwischen einen Begriff für diese Essstörung, die obendrein absolut typisch zusammen mit Autismus auftritt. Also nicht immer bei jedem Autisten, aber wenn, dann am ehesten genau diese Form.

Die Bezeichnung dafür ist: Selektives Essverhalten bzw. Selektive Essstörung

Diese Bezeichnung umschreibt ein Essverhalten bei dem Nahrungsmittel eingeschränkt werden und sich die Betroffenen nur noch von wenigen Lebensmitteln überhaupt ernähren. Typischerweise sind die Betroffenen nicht untergewichtig, denn sie essen ja nicht weniger an Menge, sondern nur weniger an Auswahl. Insbesondere wird häufig Gemüse und Obst gemieden.

Ich habe diesen Begriff direkt im Internet gegoogelt und ein Video gefunden in dem Betroffene zu Wort kommen.
Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen Menschen gesehen habe, der sich auch so eingeschränkt ernährt. Das war Wow. Irre. Crazy. Es gibt wirklich andere, die so sind. Mit den gleichen Einschränkungen. Die gehen genauso einkaufen wie ich.

Aber das, was für mich dabei die wichtigste Antwort war, es ist eine Angststörung!

Schon alleine deshalb ist es so gar nicht verwunderlich, dass sie zusammen mit Autismus gehäuft vorkommt.

So, und dann stand ich da mit der Fischpackung in der Hand, über die wir fast 100 Minuten Therapiestunde gesprochen hatten.
Er soll in der Pfanne oder Fritteuse zubereitet werden.
Der Fisch den ich sonst esse kann in den Backofen.
Die Thera hat gesagt, dass der da auch rein kann, auch wenn es da nicht steht.
Und ganz bestimmt hat sie gedacht, dass ich doch gar nicht so dumm sein kann……….

Aber ich stand am Abend da, mit beiden Packungen in der Hand und habe verglichen. Und dann sah ich hier und da und dort andere Zutaten.

Und am Ende war die Angst so groß, dass ich den vertrauten Fisch in den Backofen getan habe……….

Die Angst ist einfach viel stärker als alles an möglichen neuen Erfahrungen.

Bei mir und der Essstörung genauso wie bei denen die meiner Andersartigkeit mit Überheblichkeit begegnen.

Nur bin ich mir der Angst dabei bewusst.
Auch wenn andere die nicht verstehen können.

Ich wünsche euch jetzt noch einen schönen restlichen Tag.
Heute ist Dienstag.

❄️🌈💜💕💜🌈❄️

Alltags-Wahnsinn

Wenn es für Humor zu schmerzlich wird


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Hallo ihr Lieben,

den Tinnitus höre ich noch immer in meinem linken Ohr rauschen. Aber immerhin macht er das inzwischen leiser. Und ansonsten fühlt sich die linke Kopfhälfte auch wieder normaler an und nicht mehr komisch taub. Ab und an beschleicht mich die Sorge, dass die Wange anschwellen könnte. Doch beim Ziehen im Arm spüre ich deutlich, dass es die überreizten Nerven sind.

Das ist echt so eine Sache bei der ich immer wieder schnell in Panik gerate und dann meinen Körper noch viel intensiver beobachte und jede winzige auch nur mögliche Änderung als Gefahr identifiziere.

Momentan ist irgendwie alles überreizt bei mir. Als wenn das Fass so randvoll ist, dass es nicht auch nur noch einen Tropfen aufnehmen kann.
Und ich kann überdeutlich den Wunsch nach Abschottung in mir fühlen.

Dabei gibt es noch so vieles, was zu erledigen ist und ich auch gerne möchte. Und dann habe ich real für so viel weniger Energie.

Heute Mittag bekomme ich meine dritte Impfung und mit Pech knockt sie mich wieder eine Weile soweit aus, dass die Alltagsbelastung noch weniger kompensiert werden kann, weil der Schwindel mein Begleiter durch die Tage ist. Ich weiß nicht mal mehr wie lange der die anderen beiden Male anhielt und wann er begonnen hat.
Ach ja und fast vergessen, dass ich dann ja auch wieder einen Rheumaschub in den Fingern bekommen werde.
Schon merkwürdig wie punktgenau sich diese Symptome zeigen unter denen ich auch sonst am schlimmsten leide.
Aber nun ja, spielt ja wohl auch sonst mein eigenes Immunsystem mit mir das Angstspiel.

Ich schaffe das schon irgendwie. Ganz sicher. Notfalls mit mehr Ruhe und Zeit auf der Couch.
Aber das wird………..
Wenn da nur nicht die Angst wäre, dass es ein wieder anderer Impfstoff sein könnte und dann niemand wissen kann wie ich darauf reagieren werde……..
Klar, könnte mir auch bescheren, dass es weniger schlimm wird. Keine Frage. Aber ich weiß es eben nicht und damit türmt sie die Angst so auf, dass ich lieber wegrennen würde. Mich tröstet nur ein wenig die Hoffnung, dass es diesmal die vertraute Arztpraxis ist und nicht ein anonymes Impfzentrum.
Was aber leider auch bedeutet, dass ich ohne Begleitung sein muss.

Ach glatt ausgeblendet. Ich bin ja in Begleitung.
Immerhin die Angst darf ja mit rein.
😐

Es macht mich wahnsinnig…………
Da fällt mir wieder diese blöde Sachbearbeiterin ein, die nichts besseres zu tun haben scheint, als mich fertigzumachen.
Die hat echt null Ahnung und davon so richtig viel.

Sie will so unbedingt die Kosten reduzieren und Leistungen einsparen. Aber dann soll ich mal eben zum Gutachter zu denen fahren, was vollkommen fremde Umgebung ist, locker eine gute Stunde Fahrzeit entfernt und dann ein mir völlig fremder Mensch, der wie die meisten dortigen Gutachter keiner Ahnung von Trauma und Autismus haben wird. Und das, obwohl ich hier vor Ort bereits von einer Amtsärztin des SpD’s begutachtet worden war und ein dortiger Termin deutlich weniger belastend für mich wäre.
Aber nun ja, ist dann ihr eigener Strick, den sie sich dreht.
Wenn ich dort dann in völlig desolatem Zustand erscheine, kommt dann wenigstens ein noch deutlicherer Eindruck der Dringlichkeit zustande. Wer weiß bei welchem Bedarf wir dann so landen werden………
😑

Manchmal hilft da echt nur Sarkasmus, weil es für echten Humor dann schlicht zu schmerzlich wird.

So, ich werde jetzt mal aufstehen und mich mental und körperlich auf diesen Tag und die Anforderungen vorbereiten.

Ich wünsche euch einen angenehmen Donnerstag.
Tschüss und bis bald 👋🏼

🌈💜💕💜🌈

Alltags-Wahnsinn

Selbstschutz


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Hallo ihr Lieben,

inzwischen ist Samstag und ich habe mich wieder etwas berappelt. Hier und da spüre ich noch Reste der Schockfolgen. Aber so nach und nach konnte gestern wenigstens zeitweise auch schon mal ganz überlegt für Selbstschutz gesorgt werden und auch dafür, mich wieder sicherer in dem zu fühlen was erlaubt ist.

Ich konnte diese Sprechblockaden hier und da durchdringen und Fragen stellen, um klarer zu werden und dadurch auch wieder sicherer.

Als erstes habe ich die Begegnungsverfolgung der App ausgestellt. Klar, damit dient sie nicht mehr dem Zweck zu dem sie gemacht war. Oh ja, und ich hatte auch viele Monate ganz überzeugt geglaubt, dass ich sie so nutzen muss. Ich konnte mir gar nicht gestatten, zu schauen, ob sie in dieser Weise für mich gut ist. Ich konnte mir nicht erlauben zu überprüfen, ob das was da zum Schutz gemacht wurde mir persönlich möglicherweise seelisch gar nicht gut tut und da größeren Schaden anrichtet.

So schlimm dieser Schockzustand war, muss ich das jetzt nicht mehr so weitermachen. Es reicht einfach. Ich will nicht an jedem Tag und in jeder Sekunde daran erinnert werden, dass da eine Gefahr lauert. Ich will nicht in eine Panik versetzt werden, die mir suggeriert, dass ich nicht mehr atmen darf.

Das sind alles Trigger, die mich in alte Traumata drücken.

Ich will das für mich nicht.

Mein Leben ist ohnehin schon sehr eingeschränkt und meine Kontakte beschränken sich auf überhaupt nur drei Menschen mit denen ich länger Zeit verbringe. Und Körperkontakt habe ich derzeit eh nur mit meiner Physiotherapeutin.

Aus dem was ich da die letzten Stunden erlebt habe, kann ich nur die Schlussfolgerung ziehen, dass diese CoronaWarnApp gemacht wurde wie die Politik der vergangenen Jahre hier im Land. Druck ausübend, mit Angst Wirkung erzielen wollend und überwachend.

Mich stört es wenig, wenn man aufzeichnet wo ich mich bewege und aufhalte. Aber auf Druck reagiere ich heftig und wenn man Angst benutzt, um mich dazu zu bringen, dass ich mich einschränke, dann ist das bei jemandem, der eh von Angst besetzt ist völlig unangebracht und destruktiv.

Erhöhtes Risiko bei bis zu 8 Metern Abstand, selbst wenn es draußen war. Die spinnen doch.

Na ja, aber wenigstens hab ich nun wieder die Todesangst in jeder Zelle.

Wegen einer bescheuerten App, die dem Staat nutzt, um Kontrolle zu haben.

Mit mir nicht mehr.

Wenn ich rausgehe und Abstand halte, eh auch bei näheren Begegnungen die Luft vor lauter Angst anhalte, immer eine FFP2-Maske trage, sofern ich mich in Innenräume begebe, die nicht meine Wohnung oder die meiner einzigen Freundin ist. Der einzige Ort den ich auch ohne Maske betrete, ist die Praxis in der ich Therapie mache, wo Luftfilter laufen und nahezu alle anderen Patienten Maske tragen.

Dann brauche ich keine App, die mir immer wieder suggeriert, das alles würde noch immer nicht ausreichen.

Ich habe genug davon, dass mir Angst gemacht wird.

Und ich habe genug davon, dass völlig fremde Menschen, die null Ahnung von meinem Leben haben, mich in Schubladen stecken.

Erwähne ich nicht explizit, dass ich geimpft bin, bin ich Impfgegner.

Spreche ich nicht in ausdrücklich beängstigter Weise über den Virus, bin ich ein Coronaleugner. Der bin ich inzwischen auch, wenn ich sage, dass ich die Panikmache nicht mehr ertrage.

Nein, ich bin ein Mensch mit ausgeprägter Angststörung.

Ich habe genug von Angst, Todesangst, Verlustangst, Existenzangst, Versagensangst, …………. und auch Coronaangst. Überhaupt Angst vor jedem Keim, Virus, Pilz, Bakterium,………… Ich habe Angst krank zu werden und ich habe Angst andere Menschen anzustecken ohne es zu wissen.

Daran muss mich niemand erinnern, wenn ich endlich mal den Mut habe Luft zu holen und einen winzigen Augenblick die Angst weniger die Oberhand haben lasse.

Achtsam sein und daran erinnert zu werden ist etwas anderes, als Menschen in Schock zu versetzen, weil man etwas nicht verändert, was längst in dieser Form nicht mehr gültig ist. Ich habe eher den Eindruck, dass es gewissen Politikern, die inzwischen nicht mehr der Regierung angehören, sehr recht war, dass Menschen in Todesangst versetzt werden. Und da war es auch egal, welche Menschen es trifft.

Denn, dass Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen in dieser ganzen Pandemie weitestgehend unberücksichtigt bleiben, ist ja kein Zufall………….

Ich habe mich mühsam gestern bei meinem Bezugsmenschen aus der Sprachbarriere und Schockstarre aufgetaut. Sie ist wieder gefroren, als ich die Räume verlassen habe.

Aber wenigstens weiß ich jetzt wieder, dass es einen Ort gibt, an dem ich noch eine gewisse Normalität erleben darf. Wenn natürlich auch dort mit vielen Veränderungen und Einschränkungen. Aber wenigstens mit Respekt und angemessenem Handeln.

So ihr Lieben, ich muss jetzt mal aufstehen und mich um die Pflichten kümmern, sowas wie duschen, essen, einkaufen………..

Ich wünsche euch einen angenehmen Samstag. Passt gut auf euch auf und bleibt gesund.

❄️🌈💜💕💜🌈❄️

Alltags-Wahnsinn

Schockstarre


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Guten Morgen ihr Lieben,

ich bin wortlos und ganz erstarrt. Als wenn es mich abgeschossen hat. Und das nur, weil die blöde App, nach der ich in all den vielen Monaten nur eine einzige eher harmlose Begegnung mit einem Menschen hatte, der positiv getestet worden war, gestern eine rote Warnmeldungen gegeben hat.
In nullkommanix bin ich erstarrt und wage seitdem nicht mehr zu atmen, zu husten, zu niesen, zu sprechen.
Obwohl ich umgehend den ärztlichen Bereitschaftsdienst kontaktiert und dort mit einer Ärztin gesprochen habe. Obwohl ich gehört habe, dass sie gesagt hat, dass ich nichts beachten muss, solange ich keine Symptome habe, weil ich ja bereits doppelt geimpft bin.
Die Angst bleibt.
Der Schock bleibt.
Die Erstarrung bleibt.

Das Gefühl, die Pest zu haben und nicht mehr atmen zu dürfen.

Obwohl ich eben gar keine Symptome habe.
Nichts ist anders als auch vor einer Woche.

Nur, dass ich meinen Mund geschlossen halte und durchgehend keinen Ton von mir zu geben wage.

Dabei weiß mein Kopf, dass ich nie Menschen sehr nah komme. Und wenn es sich nicht vermeiden lässt halte ich die Luft an. Abgesehen davon, dass ich überall dort wo es verlangt ist, immer eine FFP2-Maske trage. Einzige Ausnahme, wenn ich zur Therapie gehe.
Aber auch da bin ich an dem Tag ohne Aufenthalt im Wartebereich durchgegangen.

Ich lese, dass dort steht, dass es bis 8 Meter Abstand registriert und mindestens 10 Minuten Kontakt.
Aber das macht doch gar keinen Unterschied, ob man dann all die Schutzmaßnahmen einhält, doppelt geimpft ist und sich möglicherweise draußen aufhält.
Und wohl auch nicht, ob der Mensch vor meiner Wohnungstür gestanden hat, während ich in meinem Wohnzimmer saß…………

Es beruhigt mich dennoch nicht.

Auch wenn in mir Ärger kreist, weil diese App in erster Linie Panik macht, anstatt zu helfen…………….

Ich fühle mich wie im schlimmsten Schock.

Bin „nur“ traumatisiert durch die Meldung.
Auch wenn ich sonst vermutlich gar nichts habe.

Warte irgendwie erstarrt darauf, dass sich irgendwas wie Fieber, Husten, Schnupfen zeigt, damit ich weiß, dass ich sterben werde.

Aber eigentlich fühlt sich das auch ohne jedes Symptom so an, weil ja eh all die Impfungen nach einigen Aussagen nicht wirklich wirken…….
Nun, die Ärztin am Telefon sah das anders.

Ich weiß nicht was stimmt und wie ich mich richtig verhalten soll.

Ich fühle mich hilflos.

Und alleingelassen.

So wie als Kind auch.

😢

Euch wünsche ich einen angenehmen Freitag und kommt gut ins Wochenende.

❄️❄️❄️🌈💜💕💜🌈❄️❄️❄️

Alltags-Wahnsinn

Unterschiedliche Sprachen


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Hallo ihr Lieben,

als ich dieses Bild gesehen habe, musste ich es einfach für meinen heutigen Text nehmen. Es passt so perfekt zu dem was gerade los ist.

Ich kann nicht erkennen, ob das Kind sich nun freut und aufgeregt ist oder ob es voller Angst vor den Vögeln ist.
Ganz klar, das ist für mich nicht zu unterscheiden und auch nicht zu erkennen.

Aber ich würde als erstes annehmen, dass das Kind furchtbare Angst hat. Weil ich Angst habe vor solchen Ansammlungen von Vögeln und überhaupt, wenn sie um mich herum fliegen oder flattern. Und das gilt leider auch für Schmetterlinge, wenn es viele sind und vor allem wenn sie in der Wohnung sind.
So eine größere oder auch kleine Motte macht mir total Angst.

Und da sie anders als eine Spinne auch nicht gut mit Glas oder ähnlichem einzufangen sind, ist es für mich sehr schwierig damit umzugehen.

Ich habe durchaus auch schon mal vor lauter Angst Essen weggeworfen, als ich am Strand so sehr von Möwen belagert wurde, dass ich ganz panisch wurde und mich bedroht gefühlt habe.

Und dennoch liebe ich alle Tiere. Ausnahmslos. Und selbst wenn es ein Silberfisch in der Küche ist, fällt es mir schwer, etwas gegen ihn zu machen. Auch bei Mücken, Fruchtfliegen und Co. Wenn ich mich dann durchringe, fühlt es sich schrecklich falsch in mir an und ich warte innerlich darauf, vom Universum bestraft zu werden.

Genauso geht es mir, wenn ich einer Pflanze Schaden zufüge. Es fühlt sich einfach falsch an.

Anders ist es mit Menschen.

Ich tue niemandem bewusst etwas. Natürlich nicht.
Aber mir fehlt das Gespür dafür, was den Menschen verletzen könnte, wenn ich etwas sage oder mache, was nicht ganz offensichtlich schädigend ist.
Ich bekomme nicht mit was daran falsch ist und woran ich merken müsste was okay ist und was nicht. Ich verstehe die Regeln nicht.
Und wenn der andere Mensch dann seine Verletztheit zeigt, dann deute ich selbst das noch ganz anders oder es pustet mich direkt um und ich fühle mich weggestoßen. Allerdingsa in der Regel ohne zu wissen was ich falsch gemacht haben soll.

Es liegt nicht in meiner Absicht, andere Menschen zu verletzen oder sie anzugreifen. Und dennoch passiert es mir glaube ich sehr viel häufiger als den meisten Menschen, dass Menschen sich durch mich verbal verletzt fühlen und mich deshalb zurückweisen und ablehnen. Was für mich nicht verständlich ist, weil ich aus meiner Sicht gar nicht verletze.

Und selbst in einem Gespräch ist dann meist nicht zu klären was da nun wie war.
Denn es bleibt unverändert dabei, dass der Nicht-Autist auf einer anderen Ebene spricht und versteht als der Autist.
Also auch spätere Erläuterungen kommen nicht anders an.
Und sie bekommen selten eine andere Bedeutung.

Vielleicht ist das der hauptsächliche Grund, warum ich mich Natur und Tieren emotional näher fühle als den Menschen.
Ihnen muss ich nicht erklären und sie mir nicht. Wir brauchen keine gemeinsame Sprache, um einander zu verstehen.

Zwischen meinem Bezugsmenschen und mir war das lange ganz ähnlich. Da brauchte es keine Worte, um zu verstehen. Und es gab dadurch weniger Missverständnisse und gegenseitige Verletzungen. Ich zog alles was ich emotional brauchte, aus der außergewöhnlichen Nähe zwischen uns. Und war dadurch emotional sicherer gebunden. Auch dann, wenn mal etwas zwischen uns schwierig war und mir Angst machte. Ihre Umarmungen machten alles wieder gut. Ihre Nähe fühlte sich einfach immer gleich gut an und mein Herz fühlte sich dann geborgen, sicher und zuhause.

Aber seit diese Nähe fehlt, haben wir die Schwierigkeiten, die ich auch sonst mit allen Menschen habe.
Sie bittet um etwas und sagt später, es sei nur eine Frage gewesen.
Sie spricht von einem Gesetz und was darin steht und sagt später, es sei anders gemeint gewesen.
Ich höre Gesetz und weiß, dass das immer zu befolgen ist.
Ich höre eine Bitte und weiß, dass eine Bitte zu erfüllen ist.
Und ich gerate in Not, weil ich nicht die Bitte erfüllen kann und dann nicht das Gesetz befolge und wenn ich all das nicht kann, dann den Bezugsmenschen nicht mehr sehen darf.
Und die Not wird so groß, dass ich nicht mehr essen und trinken mag und mein Kopf so sehr im Chaos ist, dass ich nicht mehr schlafen und innerlich abschalten kann.

Worte werden immer verwirrender und fangen an, den Vögeln zu ähneln, von denen ich mich bedroht fühlte.

Und dann ziehe ich mich weit und weiter in mich zurück und fühle die Traurigkeit mich überfluten.

Als ich ein Kind war, haben die Menschen sehr wohl verstanden, dass diese Vögel mir Angst machten. Sie glaubten nur, ich müsse lernen, die Angst auszuhalten.

Dabei hätten sie lernen müssen, mich in meinen eigenen Grenzen leben zu lassen.
Sie hätten lernen können, mir wirklich zuzuhören und meine Ängste zu verstehen.

Aber genug für heute.
Ich spüre, dass ich noch immer holprig bin mit Sprache. Auch wenn es sich für Außenstehende möglicherweise flüssig lesen wird. In meinem Kopf strengen die Worte an. Man sieht das nur von außen nicht.

Heute ist Donnerstag.
Habt einen schönen Tag.

❄️❄️❄️🌈💜💕💜🌈❄️❄️❄️

Alltags-Wahnsinn

Keine Lust


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Hallo ihr Lieben,

ich hatte heute den Wecker ohnehin eine Stunde später als sonst gestellt und habe dennoch einfach draufgedrückt und weitergeschlafen. Zum Glück hat mich meine Katze eine Viertelstunde später dann geweckt.
Mir wäre wirklich mal danach, ausschlafen zu können. So richtig. Zumal ich gestern Abend wieder ganz überzeugt war, die Nacht nicht zu überleben, weil es mir so schlecht ging.
So ist das leider oft, wenn ich mich übernommen habe, wenn ich nicht zeitig genug in mein Bett komme, wenn ich einfach übermüdet bin. Und dazu, wenn ich dann etwas gegessen habe, was meinem Magen offensichtlich nicht so bekommt.
Wenn ich dann das Gefühl habe, mich übergeben zu müssen, dann setzt die Angstspirale sich in Bewegung.

Nun, heute Morgen scheint alles wieder in Ordnung zu sein. Übelkeit verflogen. Angst auch erst mal wieder Platz genommen.
Dafür bin ich total müde.

Ich mag auch nicht recht denken und meinen Kopf anstrengen.
Lieber vom Bett auf die Couch wechseln und nichts tun.

Und dann hat es auch noch geklingelt als ich gerade kurz eingenommen habe. Ich habe mir gestattet nicht zu öffnen, so im Schlafzeug und verklebten Händen vom heruntergetropften Honig, den ich heute im Adventskalender hatte und direkt auf meinem Toast gegessen habe.
Nun braucht die Post ernsthaft bis Donnerstag, um das nicht zugestellte Paket in der Filiale abzugeben. Was machen die bis dahin damit? Fahren die das spazieren? Oder ist das die Strafe, weil ich nicht geöffnet habe?
Man fragt sich, warum sie es am Freitag einfach auf die Treppe stellen konnten, ohne zu klingeln und überhaupt zu benachrichtigen. Und heute müssen sie es ganze drei Tage spazierenfahren. Seltsames Vorgehen.

Egal. Ist nicht so wichtig. Gar nichts ist so richtig wichtig.
Doch, einiges schon.
Und das geht mir alles kreuz und quer durch meinen Kopf und fühlt sich an als müsste ich unbedingt alles machen, ehe ich etwas davon vergessen habe.
Wie bescheuert eigentlich, dass man immer fürchtet, etwas zu versäumen.
Als müsse man sich selbst ständig überwachen, um ja an alles zu denken. Und wie viele Menschen notieren sich genau aus diesem Grund alles und haben dann überall Zettel oder Listen. Um ihr Gehirn zu entlasten?
Hm, aber der Postbote trägt das Paket drei Tage mit sich rum, weil er es vorher warum auch immer nicht in der Filiale abgeben kann? Dabei ist die ganz sicher auf seiner Strecke und er wird dort auch gewiss jeden Tag sein. Vielleicht hat der sich im Datum oder im Wochentag vertan? Oh, eventuell einen Fehler gemacht?

Meine Haut juckt. Die mag den Winter mit der Trockenen, kalten Luft nicht. Sie mag die Reize nicht.
Das Winterekzem an der Hand ist auch wieder da.
Wie ich das hasse.
Nun schlafe ich wieder mit Handschuhen und dick Creme auf der Haut, in der Hoffnung, dass es hilft. Aber einmal Hände gewaschen und es juckt gleich wieder.

Ich sollte aufstehen, wenn ich nicht unter Zeitdruck kommen will.
Aber heute ist Montag.
Und ich mag nicht wirklich.
Mein Herz will die Zeit vorspulen und Corona vorbei und den Lieblingsmensch in die Arme schließen.
Mein Kopf erinnert an den Ablauf und daran wem ich alles wieder begegnen werden und wie es mir damit ergehen wird.
Eben wieder ein Montag.
Wenn wir irgendwann mal diese Termine kürzen sollten………..wobei ich keine Idee habe, warum wir das eigentlich müssen……… nun ja, also sollte es irgendwann mal so sein, dass Termine wegfallen und das eben Schritt für Schritt und nicht direkt komplett, dann wäre die erste Wahl der Montag. Einfach weil ich da den meisten Stress habe.
Aber so ganz verstehe ich das alles eh nicht.
Also nicht, warum es überhaupt irgendwelche Kontaktreduzierungen geben muss, wenn ich doch irgendwie nur noch hingehe, damit wir einander sehen können. Da ist es doch eigentlich egal in welchem Rahmen das ist.

Aber ja, kompliziert und bürokratisch………..

Ich habe dem Amt was mir bisher die Hilfe zum Lebensunterhalt ausgezahlt hat, mitgeteilt, dass meine Rente sich erhöht hat.
Anstatt dass sie die Zahlungen an mich einstellen, soll ich nun noch eine Erklärung abgeben……… reine Bürokratie. Und dabei soll eigentlich genau die abgeschafft werden.

Okay, ich sollte wirklich mal aufstehen. Es wird später und später.

Also, kommt gut in die Woche und habt einen angenehmen Montag.

🌈💜💕💜🌈

Alltags-Wahnsinn

Beschützer


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Hallo ihr Lieben,

als ich dieses Bild entdeckt habe, musste ich an meine liebste Sizzel denken, eines der Eisbärweibchen aus dem Zoo den ich mehr oder weniger regelmäßig besuche. Ich hatte sie nun länger nicht gesehen, bzw. habe ich immer nur aus der Ferne eines der beiden Weibchen gesehen und nicht gewusst, welches es ist. Und dann kam plötzlich die Nachricht aus dem Zoo, dass Sizzel Mama von Zwillingen geworden ist. Welch eine Freude und wie süß sie mit ihrem Nachwuchs ist. Was eine liebevolle und vorsichtige Mama. Und wie winzig doch die Kleinen im Vergleich zu ihrer Mutter sind. Vermutlich hätte ich ihr die Schwangerschaft auch nicht bei naher Betrachtung angesehen, so mini wie der Nachwuchs bei der Geburt ist.

Ich finde Eisbären wunderbar toll. Und wenn ich sie im Zoo hinter schützendem Glas sehe, dann würde ich sie am liebsten berühren mögen.
Doch ganz real, würde mir einer draußen begegnen, hätte ich furchtbare Angst.
Es wäre wohl für mich kein angenehmes Leben in der Nordpolregion. Schon gar nicht mit der Vorstellung zu sehen wie die Eisbären meine geliebten Robben jagen.

Und dennoch wäre es obercool, so einen Eisbären zum Freund zu haben.
Nicht, weil es außergewöhnlich wäre.
Sondern, weil alle Angst vor ihm hätten. Und mir dadurch auch niemand etwas tun würde.

So einen großen Beschützer habe ich mir als Kind immer gewünscht, wenn die anderen über mich hergefallen sind. Es wäre so hilfreich gewesen, da wäre jemand gewesen, der sich schützend vor mich stellt und nicht zulässt, dass sie mich verletzen. Ja, mein geringes Selbstwertgefühl zertrampeln.
Einfach einer, der ihnen so Angst macht, dass sie mich in Ruhe lassen.
Denn so sehr ich mir auch gewünscht habe, Freunde haben zu können und dazuzugehören, so sehr wollte ich eben eigentlich auch Ruhe für mich haben können. Denn laut und wild, das war noch nie meins.

Und genau daran haben sie sich gestört.
Daran, dass ich offensichtlich befremdlich wirkte, weil ich nicht sprach.
Weil ich in meiner eigenen Welt lebte.
Weil ich leise flüsternd mit Tieren und Pflanzen sprach, aber nicht mit den Menschen. Zumindest nur mit ganz wenigen.
Und die, die mich in der Schule so kannten, hatte meist keine Ahnung, dass ich in meiner gewohnten Umgebung zuhause ganz anders sein konnte.
Selbst meinen Eltern entging wie ich in der Schule war. Sie waren ja nicht da, wenn ich ohne sie war. Also logischerweise nicht. Sie erlebten mich nicht wie ich mich außerhalb ihres Beiseins verhielt.
Und ich hatte eben schon früh gelernt, dass ich zu antworten habe, wenn ich etwas gefragt werde.
Nur wenn ich überreizt bin, fällt mir das bis heute schwer. Und wird dann auch schon mal unmöglich.

Laut und hörbar sprechen ist für mich gleichbedeutend mit Kontakt. In Kontakt gehen mit der Welt. Mit denen, die mich hören können. Und meistens will ich das eben nicht.
Außer im geschlossenen Raum in dem nur vertraute Menschen sind.
Da traue ich mich auch laut zu reden oder auch zur Musik mitzusingen. Da traue ich mich, in Kontakt zu sein und von anderen wahrgenommen zu werden.

Doch als Kind, als ich zu Schule ging, da hätte ich mich gerne unsichtbar gemacht, damit mich niemand wahrnimmt. Ich wäre am liebsten so ein winziger Käfer hoch oben an der Decke gewesen. Sicher davor, dass mich jemand zertrampelt, niemand hätte mich etwas gefragt und ich hätte doch alles hören können.

Das ist bis heute nicht anders geworden.

Ich gehe schon lange nicht mehr zur Schule.
Aber wann immer ich die Wohnung verlasse, wird die ganze Welt zu so einer Schule.
Jeder Schritt den ich außerhalb der Wohnung mache, fühlt sich an als würde ich mich in einer Welt bewegen in der ich unauffällig sein muss, um nicht zertrampelt zu werden.
Und ist da ein vertrauter Mensch bei mir, dann schließe ich uns gedanklich in eine eigene Welt ein. Ich nehme dann nur noch diesen Menschen bei mir wie ein Schutzschild wahr. Ganz ohne, dass der stark sein muss oder andere abwehren. Es reicht mir völlig, dass er da ist und ich mich dadurch besser in der Welt bewegen kann, weil ich sowas wie eine Zwischenwelt betreten kann.
Also wie nicht ganz in meiner Welt aber auch nicht allein in der realen Welt.
Eben wie mitgenommen werden, um sie anzuschauen, die Welt in der sie alle scheinbar leben und die mir immer irgendwie fremd scheint.

…………
…………

Oh….. und hatte ich wohl zu viel geschrieben und war zu sehr eingetaucht in diese Welt, die mir so bedrohlich scheint. Da brauchte ich Ablenkung in dem Instrument auf das ich schon seit Juni warte und dessen Lieferung von August auf Dezember und inzwischen auf Februar geschoben wurde………… immerhin fühlt es sich beim Anschauen eines Videos noch immer nach Vorfreude an.
Eine Möglichkeit, mich zu entspannen und für mich zu sein. Abtauchen in meine eigenen Melodien………..

Ich denke es reicht für heute.

Ich wünsche euch einen angenehmen Samstag.

🌈💜💕💜🌈

Alltags-Wahnsinn

Gleichgewicht


https://pixabay.com/de/photos/beeren-schnee-frost-busch-6271268/

Hallo ihr Lieben,

ungewohnt früh ist es heute für mich. Auch wenn ich eben eigentlich jeden Mittwoch zu dieser Zeit wach bin. Es ist eben nur am Mittwoch so. An all den anderen Tagen stehe ich inzwischen später auf. Einfach weil ich es mir erlaube, mich nicht streng an das zu halten was in der Packungsbeilage der Tabletten steht. Weil ich mir gestatte, mich davon nicht bestimmen zu lassen.

Es ist mir viel zu sehr Nacht zu so früher Zeit. Draußen ist es ganz dunkel und es wirkt nicht mal so, dass es hell werden will. Nicht vorstellbar, wir hätten wie in einigen Regionen der Welt, im Winter nur wenige Stunden Tageslicht.

Klar, wenn ich mir vorstelle, dass es während dieser Zeit dann auch gemütlich sein kann, dann ist die Vorstellung ganz schön. Aber die Realität müsste ich nicht dauerhaft haben.
Auch nicht im Sommer das gegensätzliche Ding, dass die Sonne nicht untergeht und es immer hell ist. Auch dann nicht, wenn die Temperaturen dabei erträglicher sein sollten als ich es gewohnt bin.

Extreme sind nun mal immer extrem. Und für den Menschen ist es meist am angenehmsten, wenn er sich im Gleichgewicht befindet.
Und aus diesem Gleichgewicht heraus sein Leben gestalten kann.
Wenn das möglich ist, befindet man sich auch automatisch deutlich mehr in seiner eigenen Mitte und damit bei sich.

Wie sehr das andere verunsichern kann, erlebe ich momentan meist dann, wenn ein Mitglied der künftigen Regierung interviewt wird. Da zerrt die Moderation und drängt und ist bemüht, aus der Reserve zu locken. Und im Zweifel kommt ein leicht energischerer Tonfall und ein sich nicht ins Wort fallen lassen. Aber es wird nicht abgerückt von dem was für angebracht befunden wird. Auch dann nicht, wenn in die Ecke gedrängt wird.

Und dann bei so einem Thema wie der allgemeinen Impfpflicht. Wo es bei der Abstimmung keinen Fraktionszwang geben soll und ich dachte: „Wow, das wird auch mal Zeit, dass auch Parteimitglieder frei denkende Menschen sein dürfen.“ Und die Frau im Fernsehen macht daraus ein Unding. Innerlich schüttelt sich mir alles dabei.
Als wenn Menschen ihre freie Meinung an der Eintrittspforte zu einer Partei verlieren würden.

Und dann entwich mir in all dem Verfolgen diverser Diskussionen, dass ich ja alles gut verstehe, aber irgendwann mag ich einfach auch wieder Normalität haben. Ich mag wieder leben dürfen. Und das ohne die permanente Sorge, schwer zu erkranken.

Solange Menschen aber all diese gewohnte Freiheit zu einer Zeit ausleben in der eine hochansteckende Krankheit verbreitet ist und sie keinen ausreichenden Schutz davor haben, stellen sie eine Gefahr für jeden dar mit dem sie in Kontakte kommen. Denn Viren sieht man nicht. Die fühlt man nicht und die riecht man nicht. Die sind schlicht nicht erkennbar, solange sie sich noch nicht im Körper vermehrt und ausgebreitet haben. Nur ist es dann eben bereits zu spät.

Keine Frage, auch ich finde es immer schlecht, mit welcher Verbreitung von Angst unsere alte Regierung vorgegangen ist und es ja auch noch tut. Nun aus Reihen der Opposition heraus. Aber in keinem anderen Tonfall. Immer Panik auslösend und das ist auch so gewollt. Es ist eine Regierung der Angst.

Und dann wundern sich die Menschen, wenn es plötzlich anders wird.
Wenn nicht mehr täglich die Bevölkerung in Angst versetzt und noch eindringlicher als eindringlich gewarnt wird. Denn viele hatten sich an diesen ständigen Angstpegel bereits gewöhnt. Er war schon sowas wie ein Rahmen geworden.
Manchem gar eine Art Normalität.

Aber ja, wenn immer eine beständige Gefahrensituation da ist, dann macht es Angst, wenn die weg ist. Dann fühlt es sich merkwürdig bedrohlich an, dass da kein Druck mehr ist.
Dann neigt der Mensch dazu, in einen Zustand zu kommen in dem auf das drohende Unheil gewartet wird. Und nicht wenige versuchen es dann zu provozieren, nur um nicht diesen Zustand des Nicht-wissen-was-kommt aushalten zu müssen.

Wirkliche Größe ist es in so einem Umbruch, wenn man es schafft, bei sich zu bleiben und sich weder von der Angst wegspülen zu lassen, noch hinreißen zu lassen, mit zu provozieren.
Sondern hinzuschauen und zu sehen, wie ruhig es sein könnte, würde man in sich ruhen.
Wie gut es dann möglich sein könnte, sortiert zu denken und zu handeln.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen entspannten Mittwoch.
Passt gut auf euch auf.

🌈💜💕💜🌈