Hallo ihr Lieben,
da war sie direkt wieder über mich geschwappt, diese Welle der Traurigkeit.
Ich würde meinen, dass sie in den Weihnachtstagen nicht verschwunden war, um dann gestern wieder aufzutauchen, als ich allein war.
Nein, sie war da, nur habe ich sie nicht wahrgenommen. Ich war so sehr mit anderem beschäftigt, dass ich nicht mitbekommen habe, wie die Traurigkeit in mir nagt.
Sie taucht immer an Weihnachten auf. In jedem Jahr. Und mit jedem Jahr was vergeht nimmt sie zu.
Denn jedes Jahr ist ein weiteres in dem ich unglücklich bin.
Es ist schön, nicht allein in dieser Zeit zu sein. Und es ist toll, beschenkt zu werden und noch schöner ist es anderen eine Freude zu machen.
Doch die Traurigkeit vermag das nicht zu lindern.
Es überdeckt sie nur.
Die Traurigkeit erzählt eine andere Geschichte.
Sie erzählt von dem Kind ohne Heimat.
Ich kann dicke Krokodilstränen in meiner Seele fühlen, wie sie dort ganz warm runterkullern.
Kann das Schluchzen in meinem Brustkorb fühlen, ohne das es eine sichtbare Träne gäbe. Ich fühle wie sich der Brustkorb krampfend zusammenzieht und es schwer wird zu atmen.
So viel unausgesprochener Kummer.
Und dann fragt sich das Kind in mir, ob heute Montag ist und ob M. uns gar nicht mehr lieb hat, weil wir sie heute nicht wie sonst sehen………
Und die Traurigkeit wächst noch ein wenig mehr an.
Ein Montag, der nicht wirklich einer ist. Alles komisch und blöd und es will in mir weglaufen und sich verkriechen.
Verschwinden aus der realen Welt.
Nicht mehr Teil davon sein.
Ich kann die Traurigkeit fühlen als würde sie vor sich hinköcheln. Blubbernd sich melden.
Bestimmt werde ich nie gewollt und gewünscht sein von denen wo ich mich zuhause fühle.
Bestimmt sind sie alle dann nur immer nett solange ich nicht bleiben will.
Ich bin einfach nicht gewünscht.
Bin nicht dazugehörig.
Mir fehlt die Routine der vergangenen Wochen.
Das Öffnen von Adventskalendern. Die tägliche Überraschung einer Marmelade, die mich vor die Entscheidung stellte ob ich esse was ich immer esse oder etwas anderes probiere.
Mir fehlt der Stress der Vorweihnachtszeit, der plötzlich abfällt.
Und es fehlt die Orientierung an dem üblichen Ablauf.
Doch mein Kummer erzählt anderes. Er wird nur mehr, weil auch das Vertraute fehlt.
Das Vertraute, was mich trotz Kummer stabil halten kann.
Was eben hilft, nicht in den Tränen zu ertrinken.
Die Traurigkeit erzählt mir, dass es keine Chance auf ein Leben mit Liebe gibt.
Sie erzählt mir, dass es keine Geborgenheit geben kann.
Dass der Mensch mit dem ich wünsche sein zu dürfen, nicht mit mir sein will.
Nicht so wie ich es wünsche.
Die Traurigkeit erzählt, dass ich in diesem Leben keine Chance habe, „mein Zuhause“ zu erreichen. Sie erzählt mir, dass ich niemals geborgen sein kann in sowas wie einer Familie. Dass ich nie wirklich gewollt sein werde von einem Menschen mit dem ich mich geborgen fühle.
Und die Gedankenchöre stimmen ein mit der ewigen Frage, wozu ich mich mit Leben quälen soll, wenn es doch vollkommen aussichtslos ist…………….
Und wer nun wieder meint, man dürfte sich doch nicht so an einen Menschen hängen und alles Glück davon abhängig erklären.
Ich lebe in meiner eigenen Welt mit meinen eigenen Gefühlen, Ansichten, Denkstrukturen, etc.
In meiner Welt gibt es zwei Menschen die dazu bestimmt sind, einander zu finden und so verbunden in der Welt zu sein wie sie es im Herzen außerhalb jedes Seins auch schon immer waren.
Ist diese Verbindung in diesem Leben nicht möglich, hat mein Leben kein Ziel mehr und keine Orientierung. Denn das, was der Sinn meines Lebens ist, ist damit nicht zu vollenden.
Gestern war noch Weihnachten.
Es war das 10. Weihnachten nachdem wir uns gefunden haben.
Das 9. Weihnachten an dem meine reale Anwesenheit nicht gewollt war………
Und das Kind in meiner Seele fragt, ob wir nun auch nicht mehr normal gewollt sind an so einem üblichen Montag, an dem wir uns sonst sehen.
Freie Zeit und andere Verpflichtungen, das alles ist schwer zu verstehen, wenn das Herz voll Traurigkeit ist, weil nicht gewollt ist, dass es uns gibt.
Und dann kullern echte Tränen über reale Wangen und fühlen sich brennend heiß an.
Ich wünsche euch einfach einen angenehmen Montag.
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